August 2023                    www.hermann-mensing.de      

mensing literatur 

Bücher von Hermann Mensing bei: Amazon.de  

zum letzten eintrag



Di 1.08.23 11:19 regnerisch

Vor vierzig Jahren habe ich Brigitte Reimans Roman Franziska Linkerhand gelesen. Er war hochbrisant, die DDR und der Sozialismus war ein Thema damals. Ein Bekannter war Mitte der Siebziger in die DDR übersiedelt. Ich hatte mit der DDR abgeschlossen, seit ich mit der Schule 1964/65 nach Berlin gefahren war und die Vopos unseren Bus wegen einer Bildzeitung, die jemand von uns in der Tasche hatte, filzten. Minenstreifen, Zäune, Wachtürme, Waffen, Männer in olivgrünen Uniformen, die keine Regung zeigten, das war kein Staat nach meinem Geschmack. Wenn man das laut sagte, war man bei Linken verdächtig. Das Aushalten anderer Sichtweisen war schon damals ein Problem. Vorgestern erfuhr ich von einer Neuauflage ihres Romans Die Geschwister und bestellte ihn beim Rosta, die letzte autonome Buchhandlung der Stadt, in den frühen Siebzigern als linke Buchhandlung gegründet. Gerade war ich dort, um ihn abzuholen. Nachher werde ich es mir auf dem Sofa gemütlich machen und lesen. Die letzten Abende habe ich mit Stefan Zweig, Ungeduld des Herzens als Hörbuch aus der WDR5 Mediathek verbracht. Stefan Zweig gräbt tief in den Geschichten seiner Protagonisten, spannend, aber für meinen Geschmack manchmal etwas geschwätzig.

13:15

oh mein august
mein traum vom sommerabend
oh diese lust
die mich berauscht
auf dem balkon
mit wein und fernweh
wo ich
wenn ich mich reck
das meer seh
nichts ist mehr aufgebauscht
die schwätzer schweigen
am himmel jagen mauersegler
und ich werde mich verneigen
und wie ein edler warten
bis die schwarzen vögel kommen
dann ist die last von mir genommen


Do 3.08.23 12:38 regnerisch

Der Mann hatte gegessen, die Hose, deren oberster Haken kaputt war, gegürtet, den Mantel vom Bügel genommen, angezogen und das Haus verlassen. Im sichtbaren Umkreis hatte sich in vierzig Jahren kaum etwas verändert. Einfamilienhäuser der Fünfziger- und Sechziger, Straßen, die mit dem Suffix Kämpken endeten, Mehrfamilienhäuser, auch keines älter als fünfzig Jahre. Hier und da ein Neubau. Gleich nebenan ein modernes Einfamlienhaus aus metallisch glänzend rotbraunen Klinkern von Städtern, double income no kids. Es steht auf dem ehemaligen Parkplatz des längst nicht mehr existierenden Supermarktes von König Hugo, dem Einzigartigen. Die Städter fahren Audi und Mini, auch Porsche und BMW standen schon für längere Zeit in der Einfahrt, sie grüßten, wenn man vorbeiging, und schon im zweiten Jahr ihrer Anwesenheit flaggten sie Schützenfestwimpel. So gut hatte sich der Mann nie integriert, seine Interessen trieben ihn nach wie vor in die Stadt. Es war keine große Stadt, sie hatte Geschichte geschrieben, nach dem Krieg hatte man das Zentrum nach historischem Vorbild rekonstruiert, so dass heute alle, die sie besuchen, glaubten, durch die späte Renaissance zu flanieren. Ein Glück nur, dass es so viele junge Menschen dort gab. Das Outfit der Männer war oft scharf maskulin und durch die migrantische Jugend inspiriert, das der Frauen von Popstars, sexuell konnotiert und brachte Schwung in die Sache. Nicht immer unbedingt den, den er brauchte, dann fasste er sich an den Kopf und dachte, wie kann man so rumlaufen, besann sich aber gleich darauf, denn er lief ja auch rum, wie es ihm passte. Er setzte sich auf die Bank an der Bushaltestelle. Im Westen schweres Wolkengetös. Dahinter das Meer, dass der Mann roch. Gleich würde er alte Bekannte treffen, in der Mittelmäßigkeit hängen gebliebene Überlebende des großen Rock 'n Roll Schwindels wie er. Er zog einen Joint aus der Brusttasche seines Hemdes, zündete ihn an und rauchte ihn zur Hälfte. So eingestimmt stieg er in den Bus und sagte Guten Abend. Niemand antwortete. Bitte, dann nicht, dachte der Mann, der besessen war von der Idee, man könne durch Grüßen die Welt verändern. Der Bus fuhr forsch. Eine Frau lenkte ihn. Ampeln tanzten unterm halboffenen Himmel. Die unsichtbare Mächte hielten das an jeder Ecke lauernde Unheil in Schach. Der Bus hielt vor der Bar. Der Mann stieg aus, rauchte den Rest seines Joints und ging hinein. Nach und nach trank er zwei Moscow Mule und ein Bier, sprach mit einem Bassisten über Maarten t' Hart, mit einem Erfinder über dessen neueste App, mit einem Gitarristen über die Hoffnung und draußen bei den Rauchern, wo es immer am geselligsten ist, erzählte ihm jemand von allem, was nicht von dieser Welt ist, bis der Mann ihm Einhalt gebot und sagte, mehr will ich nicht hören. Als er zum Domplatz lief, wo der Bus abfuhr, regnete es. Das Kopfsteinplaster glänzte. Der Bus war bis auf den letzten Platz besetzt. Die Menschen waren Westfalen aus aller Welt. Viele sprachen kein Deutsch. Ein Junge knackte mit den Knöcheln. Wenn jemand ausstieg, schaute der Mann ihnen nach und versuchte sich vorzustellen, in was für Leben sie gingen und dass jeder dort einsam war.


Fr 4.08.23 13:50 wechselnd bewölkt

Gute Laune. Mordlust.


Sa.5.08.23 9:04 bewölkt kühl

Das verlumpte Nest der Tauben im Kirschbaum wird seit Mai ununterbrochen bebrütet. In der letzten Saison haben wir Junge gesehen, in dieser nicht eines, aber wir hören sie rufen, sehen sie mit klatschenden Flügeln im Blätterdach der Kirsche verschwinden, und auf dem Dachfirst gegenüber verbeugen sich Taubenmänner, um die nächste Brut vorzubereiten. Sie gleichen in ihrer Trotteligkeit Männern, die mit ihren Frauen auf dem Markt oder in Supermärkten einkaufen gehen, immer einen Schritt hinter ihnen, zum Bezahlen gut, ansonsten eher hinderlich. Als ich nach dem Tango gestern zur Nacht durch Billerbeck fuhr, waren zwei Restaurants unterm Dom bis auf den letzten Platz besetzt, ich hörte Musik und wünschte mir, dass mein Suburbia nur halbwegs so lebendig wäre. In der Baumberge Bahn drei Mann Security. Ich hatte mir zum ersten Mal, seit ich das 49Euro Ticket habe, ein Fahrradticket gekauft, aber niemand wollte es sehen. Ich liebe die weiten Blicke, wenn man über Land fährt. Die Strecken ziehen durch stilles Land, Straßen sind weitab, höchsten, dass man sie dann und wann überquert, aber das sind nur vorbeifliegende Lichtpunkte und graue Bänder, die sich verlieren. Die Wolken zaubern seit Tagen dramatischte Bilder, so dass ich oft denke, der Weltkrieg ist nicht mehr weit. Oder sagen wir es anders: es hat längst begonnen, wir bemerken es nur noch nicht. Wir sitzen und schütteln den Kopf, wir glauben dieses und jenes glauben wir nicht, aber mit Glauben, dem toxischten Gift, das man uns gespritzt hat, kommt man nicht weiter. Wir sind schlichtweg zu dumm. Wir werden es erst begreifen, wenn alles kaputt ist.


14:45

Nichts bewegt sich, also werde ich mich bewegen.

21:44

Hat nicht geklappt. Nur Regen. Zudem Zusammenbruch der innerfamiliären Kommunikation.
Wie ich Frauen liebe mit ihrem Alleinvertretungsanspruch für Wahrheit.


So 6.08.23 12:45 bewölkt, bisschen schwül

Ich hatte einen Brief geschrieben und meinen Standpunkt deutlich gemacht. Ich hatte eine zeitnahe Antwort erwartet, die ausblieb, einen Cappuccino getrunken, meine Wäsche in die Maschine gestopft und mich aufs Rad gesetzt. Mit dem Pilzblick war ich durch die Alvingheide gefahren, hatte den Esskastanienbaum passiert und gesehen, dass er reichlich Früchte trägt. Auch die Quitten bei der Baumschule Klabautschke tragen und die Birnbäume, deren Früchte ohne halsbrecherische Kletterei zu pflücken sind, aber auch die natürlich erst in ein paar Wochen. In der Bücherstube im Wasserturm bei Stift Tilbeck habe ich mir den "Stechlin" von Fontane, Tessa de Loo "Die Zwillinge", Daniel Dafoe "Moll Flanders" und E.L. Doctorow "Homer und Langley" für eine kleine Spende gekauft, und als ich in der Bauerschaft Natrup die in einem Halbrund wachsenden Brombeeren sah, vor denen ein Baumstamm lag, stieg ich ab, aß ein paar noch recht säuerliche Früchte, setzte mich auf den Baumstamm und begann den Stechlin zu lesen. Nun liegt zuhause zwar "Franziska Linkerhand" von Brigitte Reimann, aber da das Wetter weiterhin verhalten zu bleiben scheint, kann man nie genügend Bücher zuhause zu haben. Wenn ich aufblickte, schaute ich über den an vielen Stellen flachliegenden Weizen, der den Landwirten und ihren Maschinen offensichtlich Schwierigkeiten macht, hier und da waren zwar Streifen gemäht, aber das zu Boden liegende Getreide sah nicht gut aus. Am Horizont die von Südost nach Nordwest sich erhebenden Baumberge, eine mit Buchen bestandene, dunkelgrüne Silhouette. Ich las eine Weile, Radfahrer kamen vorbei, einer mit einem weißen Schäferhund, der mich musterte und vorsichtig Abstand hielt. Sagte kurz dem Goldschmied guten Tag, der hier draußen und sehr zurückgezogen lebt und fuhr heim. Die Wäsche war fertig, ich füllte drei Baumwollpullover nach, ging ins Haus und machte mir einen weiteren Cappuccino. Noch immer keine Antwort. Die Dinge werden kompliziert.


Mo 7.08.23 13:18 blauweißer Himmel

23:08

abend ist man streckt die glieder
legt was nicht gebraucht wird weg
trinkt nen schluck es wird schon wieder
morgen früh vielleicht an deck




Di 8.08.23 19:29 wechselnd bewölkt, windig

Das Wetter macht kirre. Der eine hat Kopfschmerzen, der andere schläft schlecht, schlechte Laune breitet sich aus. Ich akzeptiere Wetter als Teil des Klimas. Ich stecke mitten in einem Schlamassel, das wir uns eingebrockt haben, und von den immer lauter lamentierenden Hirnlosen schlichtweg geleugnet wird. Am Sonntag war es schlimm. Ich hatte den Schirm eingesteckt, aber schon auf dem kurzen Weg zum Bus zeigte er sich dem Regen kaum gewachsen. Ich stieg ein. Es schüttete, neben dem Bus stiegen hohe, auf den Radweg klatschende Wasserfontänen auf. Ein etwa dreijähriges Mädchen vor mir stand auf ihrem Sitz, die Hände an die Scheibe gepresst, von der das Wasser in Strömen lief und rief da! und wieder da! da!. Als ich durch die teils geflutete Unterführung an der Hafenstraße stakte, kriegt ich nasse Füße, denn natürlich denken die wenigsten Autofahrer an Bugwellen, wenn sie an Fußgängern vorbeifahren. Das Wasser schwappte hoch, Hüpfen und Springen half nicht mehr. Dann hielt ein Auto. Die Tür öffnete sich. Eine Tangotänzerin nahm mich die letzten paar hundert Meter mit. Auf dem Heimweg war es nicht mehr so schlimm, aber ich vergaß meinen Schirm an der Bushaltestelle. Seit gestern ist es ruhiger geworden, wenngleich noch immer ein steifer Wind weht. Vor drei Wochen Stöhnen unter der Hitze, jetzt Jammern. Wie es ist, es ist immer verkehrt.

21:20

das ist gut
und ich will es mir merken
ich habe den herzschlag
auf meiner seite
und ich weiß
dass ich mich nicht fürchte
vor den schwarzen vögeln nicht
nicht vor den weißen tauben
und auch nicht vor gott
ich habe mir alles gemerkt
ich habe zeit
mir gehört der augenblick
sonst gehört mir nichts
ich wäre dumm
wenn ich etwas anderes behauptete
ich vergöttere den einzigen ort
der mich schützt oder vernichtet
hier jetzt und sonst nichts
merk dir das


Do 10.08.23 20:20

Ohne meine Droge sag ich gar nichts.


Sa 12.08.23 17:11 blödes Wetter, schwül, Sonne, Regen....

Muss nichts sagen.


So 13.08.23 23:14 angenehmer Tag

einer sagt
das waren schöne tage
einer hat noch nie etwas erlebt
wieder einer peilt die lage
ob sich irgendwo etwas bewegt
einer stellt die leiter an den mond
wieder einer geht ins heu
einer sagt dass es sich lohnt
und macht alles neu


Mo 14.08.23 14:05 sonnig

Sprachstörung.

19:29

Ihm blieben zehn Minuten, die letzten Minuten seines Lebens umzuschreiben und sich zu retten. Er verließ das Haus. Vor ihm, wie Perlen an einer Kette, die Momente, die ins Glück, Unglück oder zermürbende Langeweile führen könnten. Welche müsste er wählen? Welche nicht einmal mal mit dem Arsch angucken? Wann ist ein Moment ein guter Moment, und woran erkennt man den schlechten? Was hatte er gesehen, gehört und getan in diesen letzten Minute? Hatte er mit jemandem gesprochen, etwas angefasst, war er irgendwo stehengeblieben und so sein Schicksal entschieden? Neunminuten und 50 Sekunden bis zur Kollision mit dem Motorradfahrer, der beide tötet. Er schaute nach links. Ein Paar in endlich seliger Eintracht, Stöcke mit silbernen Knäufen, tack tack tack. Sie gingen dem Mond entgegen, der honiggelb auf Brückners Schornstein ruhte, eh er in Gerwings Kirschbaum fiel. Stehenbleiben, sagte der Mond so laut, dass er fürchtete, alle müssten es hören


Di 15.08.23 20:04 schwül

macht ihm einen starken kaffee
steckt ihm rosen in den hosenknopf
schickt ihm eine scharfe fee
setzt ihm eine krone auf den kopf

schiebt ihn erfürchtig ans meer
wo er sich erleichtert fühlt
und dann bitte ich euch sehr
dass ihre
seine wunden füße spült

habt ihr das für ihn getan
schiebt ihn in die brandung
winkt ihm einmal noch und dann
segnet seine letzte landung

Am Ufer tanzt das Meer im Sonnenschein,
Brandungstosen, wilde Wellenreigen.
Ich atme tief den salzigen Duft ein,
Das raue Meer, so wild und doch so eigen.

(letzter Vers ChatGPT)

20:21

Version 2

macht ihm einen starken kaffee
steckt ihm rosen in den honigtopf
schickt ihm eine nackte fee
setzt ihm eine krone auf den peniskopf

schiebt ihn erfürchtig ans meer
wo er sich erleichtert fühlt
und dann bitte ich euch sehr
dass ihre seine wunden hoden spült

habt ihr das für ihn getan
schiebt ihn in die brandung
winkt ihm einmal noch und dann
segnet seine letzte landung

ps. (chatgpt)

Am Ufer tanzt das Meer im Sonnenschein,
Brandungstosen, wilde Wellenreigen.
Ich atme tief den salzigen Duft ein,
Das raue Meer, so wild und doch so eigen.

22:54

Version 3

macht ihm einen starken kaffee
steckt ihm rosen in den honigtopf
schickt ihm eine nackte fee
setzt ihm eine krone auf den peniskopf

schiebt ihn erfürchtig ans meer
wo er sich erleichtert fühlt
und dann bitte ich euch sehr
dass ihre seine wunden hoden spült

habt ihr das für ihn getan
schiebt ihn in die see
winkt ihm einmal noch und dann
tut ihm nichts mehr weh


Mi 16.08.23 20:44 überwiegend trocken

bei strömendem regen
mit dem rad zur arbeit
über zwanzig störche
auf den wiesen
bei der wittover stiege
das rüschhaus erreichen
6 mülltonnen an die straße fahren
das haus entriegeln
den safe öffnen
den kassenbestand prüfen
die kassenlade ins kavaliershäuschen tragen
in die kasse schieben
die kasse hochfahren
fünf gästeführungen
im stundentakt
40 - 50 menschen
aller altersstufen
bildungsgrade
ab- und anwesende
reden reden
von der droste reden
und den faden
immer neu aufrollen
abrechnen
kassenlade in den safe
haus aufräumen
verriegeln
alarmanlage scharf machen
bei sonne heimfahren
essen
ein bier
ein wein
zwei sticks
aufs sofa
niemand soll noch ein wort sagen


Do 17.08.23 16:16 bewölkt, leichte Schwüle

Regionalbahn 42 zwischen Mülheim und Duisburg. Die beiden jungen Frauen sind in Essen ausgestiegen. Keine fleischigen Oberschenkel mehr, die fast an meine Knie stoßen, kein Bauchnabelpiercing und kein tiefer Ausschnitt. Ich kann entspannt die Beine strecken. Da hinten die Ruhr. Kaiserberg. 1971 fuhr ich hierher, um meinen Zivildienst im Marienhospital zu beginnen. Die Sonne hing tief im Westen, im Norden jedoch, über Meiderich, brannte der Himmel über den Hochöfen. Da will ich hin. Eine gute Stunde später steige ich am Theodor Heuss Platz aus der S 903. Als eingeborener Westfale, Brukterer womöglich mit friesischen Genen, war ich in der Unterzahl. Die Fahrgäste sprachen alle Sprachen. Eine afrikanische Mittdreißigerin hatte mich auf einen freien Sitzplatz hingewiesen. Ich werde alt, dachte ich. Neben mir zwei Araber, die sich in feinstem Ruhrpöttisch über downloads unterhielten. Beim Aussteigen bedankte ich mich bei der Frau. Schon gut, sagte sie. Rechts, sagte ein Mann an der Baustelle, den ich nach dem Weg fragte. Ich ging rechts, kam an einen Bach, an einen erhöhten, asphaltierten Weg, überquerte die Emscher, sah die Schlote, die Brachen mit Sommerflieder und Birken, den Hochofen. Der Landschaftspark Nord um das stillgelegte Hüttenwerk in Duisburg-Meiderich zählt zu den zehn besten Stadtparks der Welt. Er wird u. a. neben High Line (New York), Buttes-Chaumont (Paris), Hampstead Heath (London) und Park Güell (Barcelona) genannt. Danke, Wikipedia. Eintritt musste ich wider Erwarten nicht zahlen. Es gab keine Zäune, wenngleich einen Einlass, die alten Werkstore. Auf der unteren Plattform des Hochofens 5 weiß ich plötzlich, dass ich schon einmal hier war. Ich war vierzehn, ich war mit der Schule gekommen, ich hatte gesehen, wie glühender Stahl aus dem Hochofen floss, ich sah Männer mit Asbestschürzen und Helmen mit Klappvisier. Auf der zweiten Plattform winden sich mächtige Rohre, die von faustdicken Schrauben zusammengehalten werden. Ich schaue nach oben. Treppen mit Eisenrosten, Geländer. Siebzig Meter hoch. Ich zögere. Erst mal bis zur nächsten Etage, denke ich. Dort treffe ich weitere Zögerer. Einen Mann, eine Frau und einen von seinem Sohn zurückgelassener Vater. Sie auch? frage ich. Er nickt. Ich steige weiter. Auf jeder Etage umkreise ich den Ofen, um Zeit bis zum nächsten Aufstieg zu schinden. Die letzten drei Etagen nehme ich ohne Pause. Wild und schön ist es hier oben und still. Früher war hier ein Höllenlärm. Wer etwas falsch machte, brachte sich und alle in Lebensgefahr. Der Mann und die Frau waren auch da, glücklich wie ich. Wir sprachen kurz über Höhenangst, dann stieg ich ab und ging essen. Zwei Stunden streunte ich anschließend kreuz und quer durch den Park. Auf einer steilen Treppe, die auf einen Wall führt, der den Park von der A 42 trennt, sah ich Zaun- und Waldeidechsen. Vor achtunddreißig Jahren hatte ich im Brook das letzte Mal Eidechsen gesehen. Man muss also nach Duisburg fahren, dachte ich. Bald fahre ich nach Marxloh. Ich will die Moschee sehen, die Hochzeitsmeile und das türkische Deutschland, zu sehen, das es in meiner Vorstadt und im studentischen Münster nur als Dönerladen gibt.


Fr 18.08.23 14:40 es wird heiß

lass das licht rein
sperr die hitze aus
kaltes bier und weisswein
bleibe still zuhaus
lass sie draußen toben
denn sie toben sowieso
lass sie scheiße loben
hadere nicht sei froh

17:45

Nach Duisburg war ich so voller Eindrücke, dass ich nichts aufschreiben konnte. Jeden Tag habe ich vergeblich den ersten Satz gesucht. Vorgestern abend hatte ich ihn. Es ist nicht der, der jetzt den Anfang macht, die daraus resultierende Version also auch nur eine von anderen denkbaren, die ich schreiben könnte. Die Hitzewelle rollt an, vielleicht fällt sie mir meiner leicht verdunkelten, kühlen Wohnung demnächst ein.


Sa 19.08.23 13:47 bewölkt, ungutes Wetter

unterwegs
hat mich mein herz gefragt
ob systolen poltern sollen
lieber kleine oder große terzen
wäre vorhofflimmern angenehm
oder würd ich's ganz abstellen wollen
und ich sagt' ich nähm' wie's käm'
gut dann klopf ich dir jetzt auf der stelle
eine symphonie in deine fontanelle
scharf wie die nervöse weiße linie
einer ka ko ko phonie
aber bitte
achte auf dein knie
pass auf dass dir nicht
die zähne rausfall'n
und wenn unabsichlich flatulenzen knall'n
sing ein lied es wird dir schon ein's einfall'n
trink bis deine muttersprache sich verflüchtigt
werd noch wilder werd' berüchtigt


So 20.08.23 10:59 wechselnd bewölkt

All die Jahre habe ich falsch paniert, obwohl ich eher selten paniere. Wenn aber, dann Ei, Mehl, Panade. Gestern hab ich's richtig gemacht: Mehl, Ei, Panade, weil ich für's Wienerschnitzel recherchiert hatte. Das erste Wienerschnitzel meiner bescheidenden Kochkünste, denn seit Einzug der Frau vor vier Jahren herrscht in der Dorffeldstraße 19 gehobene Küche. Alles wird auf's Gramm abgewogen und mit einer von mir schwer zu durchschauenden Choreographie zubereitet. Kein Wunder, dass ich, wenn ich koche, unter Beobachtung stehe. Der Mann macht alles falsch, steht im Raum, wenn sie in der Nähe ist, weshalb ich sie fortschicke. Sie soll kommen, wenn das Essen fertig ist, eher nicht. Wenn ich Rat brauche, frage ich schon. Alles ist bereit. Die Pfanne steht auf dem Herd, das Rapsöl ist heiß, ich hab's mit dem Holzlöffel geprüft und lege die Schnitzel hinein. Zwei Minuten von jeder Seite. Dann und wann mit Fett übergießen. Beim Wenden schwappt Öl über den Daumenballen meiner rechten Hand. In Bruchteilen einer Sekunde (man könnte das willentlich gar nicht so schnell entscheiden) zuckt die Hand zurück. Der Daumenballen wird rosarot. Ich kühle mit Wasser. Soll man nicht, weiß ich, tu's aber trotzdem. Die Partnerin neigt in solchen Situationen zur Panik. Ob ich eine Schmerztablette wolle, fragt sie. Nein, danke. Ich halte nicht viel von Schmerztabletten. Brandsalbe, sage ich. Ham wir Brandsalbe. Nein. Sie fragt bei den Nachbarn. Die haben welche. Nach einer Stunde spüre ich kaum noch etwas. Es haben sich vier Blasen gebildet. Drei eher flach und rechteckig, eine in Tropfenform, hoch gewölbt. Heute sind sie stabil. Die Hand ist schmerzfrei. Und mein Rücken, der seit Tagen Anzeichen eines heraufziehenden Hexenschuss zeigte, die ich mit einem Stützgürtel, dessen Klettverschlüsse nicht richtig halten, einzudämmen versuchte, ist auch so gut wie schmerzfrei. Ich komme vornübergebeugt mit den Handflächen auf den Boden. Ich kann auf einem Bein stehen, ohne umzufallen. Ich kann mich abends betrinken und bin am Morgen nüchtern. Ich rauche über den Tag verteilt drei bis fünf spliffs. Manchmal stehe ich auf, um etwas zu erledigen, und wenn ich stehe, habe ich vergessen, was ich wollte. Gestern abend saß ich unterm Fenster und las Maarten t' Hart, als mir einfiel, dass ich mir vorm Schlafengehen noch kampferhaltige, Wärme erzeugende Salbe ins Kreuz reiben wollte. wollte. Stand da, der Kopf war wie leergefegt, nicht der blasseste Schimmer war zurückgeblieben, kein Kontext, keine Eselsbrücke. Ich setzte mich, und dann dauerte er kaum eine halbe Minute, bis die Synapsen einrasteten. Was für unglaublich wunderbare Dinge mit uns geschehen, wie der Körper sich selbst regiert, während wir, der ihn belebende Geist, ratlos umherirrt und und seltsame Fragen stellt. Kein Wunder, dass man sich Krücken baut. Gott, in tausendfacher Gestalt, teils bizarre Figuren, grauenerregende Drohungen ausstoßend. Als ich mit zwölf, dreizehn aufhörte, Lieber Gott, mach mich fromm, dass ich in den Himmel komm, Amen zu sagen, eh ich mir die Decke über den Kopf zog, war mir eine Weil ziemlich unwohl. Aber ich bin ein Sonntagskind. Und falls es stimmt, was die Leute über Sonntagskinder sagen, stimmt es. Und wenn das Wetter sich hält, tanze ich nachher Tango im Schloßpark.


Mo 21.08.23 15:26 angenehmes Sommerwetter

im wandschrank
fand ich zwischen dosen tüten und tuben
den regenbogen
der vor zwei wochen
überm land hing
guten tag sagte er
du hast über mich geschrieben
und da dachte ich
besuche ihn mal
das freut mich sagte ich
was kann ich für dich tun
rette mich sagte er
seitdem wohnt er bei mir


Mi 23.08.23 warm 16:45

Ich halte still.
Du erträgst sägst sprichtst Bockmist.
Er hält den Kopf hoch. hohl
Sie stellt jeden Tag fest.
Es erschreckt.
Wir sind planlos.
Ihr habt keinen Ehrgeiz. Mut
Sie verblühen.
Ich bin jeder Tag
der ins Dunkel fällt


23:07

Ich halte still.
Du sprichst Bockmist.
Er hält den Kopf hohl.
Sie stellt jeden Tag fest.
Es erschreckt.
Wir sind planlos.
Ihr habt keinen Mut
Sie verblühen.
Ich bin jeder Tag
der ins Dunkel fällt


Do 24.08.23 12:40 angenehm

Ich halte still.
Du sprichst.
Er hält den Kopf hin.
Sie hält jeden fest.
Es erschrickt.
Wir sind planlos.
Ihr seid mutlos.
Sie verblühen.
Ich bin jeder Tag
der ins Dunkel fällt


13:02

Vor ein paar Tagen sah ich, dass eine Taube sich ihrem Nest in der japanische Kirsche näherte, einen Zweig herauszog und damit davon flog. Wieder und wieder. Da ich mir keinen Reim darauf machen konnte, rief ich den NABU an. Waren das Nesträuber? Eher nicht. So etwas käme bei Tauben häufiger vor. Wahrscheinlich hätten sie beschlossen, umzuziehen. Ich sah sie noch ein zwei Tage mit kleinen Zweigen davon fliegen. Meist verschwanden sie in der Birke vor der Zahnarzpraxis, dort konnte ich aber kein Nest entdecken, wenngleich das Plaster darunter verkotet war. Interessant wäre auch zu erfahren, wie die Tiere so etwas absprechen und koordinieren. Und warum sie es überhaupt tun? Seit Jahrzehnten haben sie dort gebrütet und jedes Jahr habe ich mich gewundert, dass ihr schlampiges Nest nicht auseinander fiel.


14:09

Das Verstummen, mit dem Frauen ihre Männer klaglos und unwiderruflich ins Unrecht setzen, ist unerträglich. (nach Brigitte Reimann: Franziska Linkerhand)

Fr 25.08.23 10:39 grau, Regen

Ich weiß nicht, was mir nicht passte, die steile Treppe ohne Radspur, um das E-bike vom Bahnsteig halbwegs sicher nach unten zu bringen, die schmuddlige Unterführung oder das heruntergekommene Haus mit einem Berg Spermüll vorm Ausgang? Es passte mir nicht. Von Anfang an fühlte es sich an, als hätte ich gar nicht herkommen sollen. Als wäre diese Reise nur eine Ausrede für einen weiteren langen Tag ohne Aussicht auf Erfolg oder Besserung der Lage. Eine Flucht vor den Katastrophenmeldungen, dem Irrsinn der Kriege, der Sinnlosigkeit und der eigenen Idiotie. Mit der Sinnlosigkeit kann ich leben, aber alles andere kotzt mich an. Ich möchte schreien. Ich möchte, dass alle schreien und keinen Handschlag mehr tun. Ich stieg dennoch auf mein Rad und kam schließlich zu einer leicht bergan führenden Dorfstraße. Eine Pizzeria Picobello und eine große Spielhalle gleich zu Anfang links, runtergekommen, dann ein Bäcker, eine Eisdiele, ein Kik-Markt, ein bisschen Fachwerk, ein Stadttor, und ein Platz vor der Sparkasse mit einem Brunnen. Beim Bäcker trinke ich etwas, was er Cappuccino nennt und esse ein nahezu geschmackloses Brötchen mit Spiegelei. Ich wollte es mir so richtig versauen. Aber zum Canyon will ich, wegen des Canyons bin ich schließlich gekommen. Ich fahre bergan. Wo ein Canyon ist, muss auch ein Berg sein, sieben, acht Prozent Steigung vielleicht. Ich frage zweimal nach dem Weg. Ein Mann weiß nicht einmal, wovon ich spreche, eine kleine, etwas gebeugt laufende alte Frau Frau mit zwei Hunden, Russin, sagt, da oben irgendwo. Die Straße führt am Hang entlang östlich, ich habe prächtige Sicht über das Münsterland, aber der richtige Weg ist das nicht. Google bestätigt. Ich kehre um. 35 KmH bergab, ich bin ohne Helm unterweg und bremse ab. Hauptstraße rechts, an der Helios Klinik vorbei, vorbei am alten Friedhof mit einem obeliksähnlichen graugrünen Ehrenmal. Dahinter ein Skulpurenpark, ein Fisch aus Chromstahl im Bach, der mich nicht neugierig macht. Steil geht es hinauf zu einem Hortensiengarten in einen Wald. Stehend fahre ich über einen Pfad, der mir, von Wurzeln durchzogen, Balance abverlangt, aber da ich weiß, wo meine Achse ist, komme ich sicher an einen Aussichtspunkt. Ein halbes Rund, von einem Zaun begrenzt. Auf den Brettern des Zaunes steht "Kein Weg". Fünfzig Meter steilab schimmt das Wasser des Canyons türkis und die Wände des in den Siebzigern aufgegebenen Sandsteinbruches leuchten sandgelb. Es gibt einen Pfad, der um den See führt, aber er ist nicht breit genug für ein Rad, und ich weiß auch nicht, wie man hinkommt. Zudem ist es warm, und ich habe müde Beine. Ich mache zwei Fotos, aber keines gefällt mir. Ich kaufe im Aldi eine Flasche Bitter Lemmon und eine Powerriegel, kreuze die Stadt, überquere zwei große Straßen und biege in einen Waldweg. Im Schatten ein verschlammter Tümpel, eine Gräfte, und das Eingangstor eines "Haus Vortlage", eine Ritterburg aus dem 12. Jahrhundert. Ich esse den Powerriegel. Der Vortlager Damm bringt mich zur Ringeler Straße. Als ich nach zehn Kilomtern Kattenvenne erreiche und die Schilder am Kreisverkehr studiere, siegt meine Unlust. Ich entscheide mich für den nächsten Zug. Auf dem Bahnsteig ist es ruhig. Gegenüber ist eine Lagerhalle. Ein Mann steht da und raucht. Der Bahnsteiglautsprecher quäkt. Achtung an Gleis 1. Durchfahrt eines Zuges. Der ICE nach Hamburg. Silbergraue geballte Kraft. Achtung an Gleis 2. Ein nicht enden wollender Güterzuges rollt nach Süden. Ich halte mein Rad fest, das vom Luftzug zu schwanken begonnen hat. Die Regionalbahn kommt mit fünf Minuten Verspätung. Soll ich jetzt sagen, Lengerich ist eine Reise wert? Ja. Jede Reise ist eine Reise wert.

22:23

Ich habe es kommen sehen.
Du hast darunter gelitten.
Er will nichts damit zu tun haben.
Sie hat ihren Kopf nur zum Schminken.
Es tritt in jedes Fettnäpfchen.
Wir haben weggeschaut.
Ihr seid Schuld.
Sie hätten besseres verdient.
Ich löse mich langsam auf.


Sa 26.08.23 13:55 wechselnd bewölkt, frisch, windig

Ich stehe auf. Ich habe gut geschlafen. Die neue Matratze hält, was die Verkäuferin versprochen hat. Ich spüle. Ich singe "An Silvia", decke den Tisch und setze Kaffee auf. Bis er kocht, habe ich Zeit, das Thema von Schubert's Lied auf dem Klavier zu suchen. Eh es klingt, wie es klingen sollte, ist der Kaffee fertig. Ich schäume Milch auf. Ich gieße Kaffee in die Tassen, rühre Zucker hinein und fülle Milch auf. Ich toaste Brot. Sie kommt. Sie ist in Sorge wegen der Arbeit. Sie muss Gäste führen und hat heute zwei Gruppen mit zwanzig Personen. Hier, nimm meine Armbanduhr, wirf ab und an einen Blick drauf, dann kannst du kürzen, wenn nötig. Sie nickt. Wir lesen Zeitung. Alles ist falsch. Wir haben nicht den leisesten Schimmer, wie man es besser machen könnte. Sie duscht. Ich gehe zurück ans Klavier, aber es ist noch zu früh, die Töne klingen nicht und fordern keine Ergänzung. Sie ist fertig mit Duschen und läuft als Barockengel durch die Wohnung. Wir wissen über alles Bescheid, sogar über unsere Verdauung. Sie ist angezogen und schmiert Butterbrote zum Mitnehmen. Und du heute? sagt sie. Auf's Rad, Wein kaufen, dann über den Markt. Unter den jungen Linden ist ein Pavillion aufgebaut. Ein Blasorchester, die Banda, spielt Piazolla, Morricione, Mezzoforte. Vorm Reibepfannkuchenstand steht eine lange Schlange. Ein Vorübergehender nickt mir zu. Ich nicke zurück, weiß aber nicht, wer er ist. Ich google "An Silvia". Es ist in A-Dur. Ich probier's vielleicht später. Ich schlendere über den Wochenmarkt. Auf Backfisch müsste man zwanzig Minuten warten. Cappuccino bei Moritz&Wolle kriegte man auch nicht unter einer Viertelstunde. Also lass ich's und fahre nachhause. Ich spüle Sardinen. Ich salze und lege sie ein. Heute abend essen wir sie, trinken und rauchen, aber statt die Welt zu sprengen, gehen wir schlafen. Wir sind erledigt, aber wir lachen viel und darüber am meisten.


So 27.08.23 10:00 Regen, frisch



die kühle mirabelle
zog in die küche ein
zum lied von der forelle
streicht scheu ein herbst herein

17:20

Mit dem Rad nach Tilbeck. Wind stemmt sich gegen mich. Gespräch mit dem Barrista. Cappuccino im Schatten der Platane. Herbst in den Ästen. Mundraub auf dem Heimweg.

22:38

Der Terror der Korrektheit.


Mo 28.08.23 16:17 wechselnd bewölkt

Das Paket kam mit DHL. Ich hab's gleich ausgepackt, weil ich dachte, es wären die Birkenstock Schlappen, stattdessen Weltekel in Seidenpapier. Kann mich nicht erinnern, welchen bestellt zu haben. Wohin jetzt damit? Und - was dagegen tun? Ich kann fröhliche Lieder singen, sie funzen nicht. Sie klappen von der Wand wie schlecht geklebte Tapeten. Oh, ja, schau. Wie schön. Raffiniert. Alles Flucht, Verschleierung und Ausrede. Dieser Stellungskrieg wird peinlich. Ich zünde den Weltekel an. Erst blaue, dann gelb leuchtende Flämmchen, aufsteigender Ruß. Könnte gleich alles besser werden. Könnte auch kippen.


Do 31.08.23 13:18 wechselnd bewölkt, frisch

wollte ich das ende zwingen
würde ich vom hochhaus springen
wobei ich nach kurzem flug
auf dem bürgersteig aufschlug

da ich aber and'res will
halte ich mucksmäuschen still
warte bis ich irgendwann
fliegen kann