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Cochin

Cochin ist eine Küstenstadt. Es gibt eine Bucht dort, die ich auf einem Fährboot überquere, nachdem ich einen Tag und eine Nacht im Gepäcknetz eines heillos überfüllten Zuges unterwegs war. Ich miete mich in ein Guesthouse ein, ich treffe einen Holländer, der mich in den nächsten Tagen begleitet, wir besuchen ein Tempelfest, ein von schweren Gerüchen, blendenden Farben, Trommeln und Zimbeln geprägtes Fest, wir sehen die Elefanten, hören die Musik, kiffen was das Zeug hält und erwarten jeden Augenblick die Erleuchtung. Gegen sechs fahren wir müde heim.

Cochin war ein bedeutender Handelsplatz. Ich glaube, dass alles, was sich aus Kokospalmen herstellen ließ, von dort in die Welt verschickt wurde. Am Strand sind in regelmäßigen Abständen Bambusgestelle aufgebaut. Dreibeinig, fünf, sechs Meter hoch, auf einem Gelenk in der Spitze ist ein weitausladender Arm angebracht, darunter ein mit Seilen auseinander gehaltenes Netz von etwa vier-mal-vier Meter, der Arm hat ein Gegengewicht zur Landseite. Das Netz wird abgesenkt und nach einer Weile wieder emporgehievt. Lazy Mens Fishing, sei das, sagte man uns.


 

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