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Jerusalem

Ein junger Mann betritt eine moderne Klinik am Rande der Stadt und sagt: Guten Tag, ich möchte Blut spenden. Der junge Mann hat langes, lockiges blondes Haar und blaue Augen. Er sieht ein bisschen abgerissen aus, aber nicht krank oder verwahrlost, aber er brauchte Geld. Er sagt, er käme aus Deutschland. Aha, sagt man an der Rezeption der Universitätsklinik Jerusalem. Aus Deutschland. Moment. Und dann lassen sie ihn dort stehen und die Nachricht verbreitet sich schnell. Ein Deutscher will Blut verkaufen. Bitte, wir haben nichts gegen Blutspender. Hauptsache, sie sind gesund. Aber dass es gerade ein Deutscher ist, das finden sie schon ein wenig seltsam. Bitte hier entlang, sagt eine Schwester. Der junge Mann folgt. Sie führt ihn in ein Behandlungszimmer. Er legt sich auf eine Liege. Die Blutabnahme wird vorbereitet. Alle sind freundlich. Der junge Mann auch. Sein Blut fließt. Anschließend serviert man ihm eine Cola, ein kleines Essen und seinen Lohn.

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