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Do 1.06.23 18.19 bewölkt

Der Bauch schwappt ab Nabel frei übern Hosenbund. Arme Sau, denkt man, Adipositas, Zucker vielleicht, aber der Bauch ist kaum 18. Na ja, denkt man, vielleicht liegt es in der Familie, kann ja sein, aber dann kommt eine Riesenportion Eis mit Früchten und Sahne. Sie steht kaum vor ihm, als er schon zu schaufeln beginnt. Das Mitleid schwindet, die Verwunderung über so frühe Körperfülle erklärt sich, und als er noch einen großen Milchshake aus dem Glas saugt, denkt man, wenn du so weitermachst, wiegst mit dreißig 200 Kilo und brauchst einen Rollator. Er muss 16.20 bezahlen.


Fr 2.06.23 11:34 bewölkt, frisch

Seit einer Woche dampfe ich. Welches Gift da welches ersetzt, steht auf der Packungsbeilage. Fakt ist, dass meine Bronchien seitdem wieder frei sind, ich kann tief durchatmen, nichts fiept und britzelt. Gestern abend war mir nach einem Joint, denn seit ich dampfe, meide ich Tabak. Verdampftes Hanf wirkt viel sanfter als das verbrannte mit Tabak. Ich dosierte, als würde ich den Verdampfer befüllen, rauchte und schaffte es vom Klavier nur mit Mühe über den Flur zurück aufs Sofa. Schweiß brach aus. Ich wusste, dass ich mich jetzt nicht bewegen durfte, vor allem den Kopf nicht heben oder zur Seite wenden, sonst wäre mir schlecht geworden. Ich wusste auch, dass dieser Zustand nach einer halben bis dreiviertel Stunde vorüber wäre, aber bis dahin war Vorsicht geboten. Liegen und über Leben und Tod sinnieren. M. hätte gern den Notarzt gerufen, so wie man vor vier oder fünf Jahren in Bremen den Notarzt rief, als ich auf einer Party nach zu vielem Essen, Rotwein und einem Joint umgekippt war. Nein, nein, ich brauche keine Notarzt. Ich muss nur liegen und warten. Eine Stunde später konnte ich schon wieder auf einem Bein stehen und mit den Störchen sprechen.


So 4.06.23 7:50 blauer Himmel

vater tot
mutter dement
studium abgebrochen
kein job knapp 40
nie eine freundin gehabt
eine große nase
ein krummer rücken
was kann er machen
da in der ecke

22:12

Devid Striesow hat im Ruhrfestspielhaus Recklinghausen Goethes "Novelle" gelesen, eine Metapher auf die gewaltfreie Lösung von Konflikten. Ich finde diese Deutung übertrieben. Es geht um nichts als das Jagdvergnügen eines Fürsten, der seine über die Landesgrenzen für ihre Schönheit bekannte Frau in Obhut eines Hofbediensteten zurücklässt, der mit ihr die Umgebung des Schlosses erkundet. Während der Fürst in den Wäldern unterwegs ist, wird lang über die Schönheit der Burg und das Land gesprochen, dann bricht ein Brand aus, ein Tiger und ein Löwe (offenbar unterhält der Fürst eine Art Zoo) sind los. Der Tiger wird erschossen. Eine alte Frau, mit den "Bestien" vertraut, bittet darum, den Löwen zu schonen. Er sei zahm. Ein Junge in ihrer Begleitung beruhigt ihn mit dem Spiel seiner Flöte. Der Löwe wird zurück in seinen Käfig gebracht. Das ist alles. Striesow spricht den Text ohne große Empathie. Die Bühne, ein Tisch, ein Stuhl, die obligatorische Flasche Wasser, ein Glas, Mikro, Licht. Striesow ist ein Star. Ich schätze ihn als Schauspieler. Das Haus ist voll. Vor Beginn hatte ich meine Begleiterin gefragt, worum es überhaupt gehe, sie ist Studienrätin, sie muss so etwas wissen, und da drehten sich zwei vor mir sitzende Frauen um und lachten laut, woraus ich schloss, dass außer mir ein hoher Prozentsatz der Besucher keine Ahnung hatte. Später sprach ich mit einem elegant gekleideten Mann, der ein rotes Stecktuch in der Brusttasche seines blauen Jacketts trug. Er fand, die Lesung sei eine Sternstunde gewesen. Ich stelle mir Sternstunden anders vor. Für mich war es ein schöner Ausflug mit einer Freundin, die ich fast 30 Jahre kenne.


Mo 5.06.23 15:22 sonnig

Da sitzen. Sich die Schläfe kratzen. Sich fragen, ob man noch ganz bei Troste ist, oder ob kein Trost mehr hilft. Sofort wieder wegklicken.


Do 8.07.23 15.49 sonnig

Jetzt muss man wieder Gott spielen, um nicht zerstochen zu werden. Mit flacher Hand zerschlägt man alles, was nicht bei drei auf und davon ist zu Brei, und wenn man nicht aufpasst, womöglich auch noch die Frau, die neben einem sitzt. Eine tote Fliege, eine zerquetsche Mücke lässt sich leicht vom Tisch schnippen, eine tote Frau nicht. Die muss man undercover entsorgen, und natürlich aufpassen, dass einem die Ämter und die Justizbehörden nicht auf die Schliche kommen, während man ihre Rente und Rücklagen verprasst. Das Gottspielen hinterlässt manchmal Gewissensbisse, denn ein Insekt kann ja nichts dafür, dass es einen nervt. Eine Frau schon eher. Frauen sind in göttlichem Auftrag unterwegs, um aus Männern Menschen zu machen, was geschichtlich dazu geführt hat, dass die Männer alles getan haben, um sie zu unterdrücken. Jedes Mittel war und ist den Männern recht, wenn es um ihre körperliche und geistige Unversehrtheit geht, deshalb, liebe Frauen, seid uns nicht böse, ihr habt euch das selbst eingebrockt. Wir wollen keine besseren Menschen werden. Uns reicht es, wenn wir unsere Unterhosen einmal die Woche wechseln. Wir haben Wichtigeres zu tun.


So 11.06.23 01:29

alle hören
was sie wollen
köpfe rollen
eh sie abgeschlagen sind
die kreuzfabrikation
hat lieferschwierigkeiten
düstre zeiten



Di 13.06.22 10:30 sonnig, schon seit Tagen zu warm

#49 Euro Ticket: Quakenbrücks Jugendstilbahnhof suggeriert eine größere Stadt, aber es wird wohl der Aufbruch der Gründerjahre gewesen sein und der Stolz auf das sich ständig ausweitende Eisenbahnnetz, die den Bau dieses prächtigen Gebäudes förderte, denn es gibt nur ein Gleis, und damals war die Stadt erheblich kleiner. Die Züge fahren über Oldenburg nach Wilhelmshaven oder über Osnabrück nach Braunschweig. Die Straße, die vom Bahnhofsvorplatz in den Ort führt, heißt Bahnhofstraße und das Hotel "Bahnhofshotel". Ansonsten ist da ein Kreisverkehr und ein Brunnen. Auf der stadtabgewandten Seite des Bahnhofs hat sich Industrie angesiedelt. Das Deutsche Institut für Lebensmittelforschung ist hier ansässig. Schräg gegenüber vom Hotel gibt es das Portugiesisch-Artländer Oliven- und Weinkontor mit angeschlossenem kleinen Café. Dort komme ich mit einer Lehrerin ins Gespräch, die mir den besten Cappuccino weit und breit empfiehlt, ein Stück köstlicher Schokotorte und ein Glas eiskalten grünen Weins. Ich könnte auf ewig hier sitzen bleiben, ich bin ein wenig müde und lauffaul, aber bis in die Stadt sei es nicht weit, heißt es, geradeaus und dann links: das Rothenburg des Nordens. Dreifach krägende Hausfassaden, hinter denen es geheime Zwischenböden gibt, denn natürlich haben auch hier Napoleons Soldaten genommen, was sie kriegen konnten. Der Untergrund für eine Stadtmauer war nie fest genug, also hat man die Hase so umgeleitet, dass rings um den Stadtkern Wasser floss und gehofft, dass es Angreifer so lange aufhält, dass man sie bei Durchschreiten totschießen konnte. Ein geschlossenes Stadtbild mit Fachwerkhäusern aus dem 17. und 18. Jahrhundert, einem Marktplatz, Cafés, einem Kino, das Schauburg heißt, zwei Kirchen und einem Geschäft, das Schellackplatten verkauft. Ich bin fast drei Stunden unterwegs. Auf dem Rückweg kaufe ich beim Portugiesen Madeira und Vino Verde. Auf dem Bahnsteig wartet eine Frau mit etwa vierzehn Jahre alten trisomischen, weiblichen Zwillingen. By the way: Quakenbrück spielt 2 Bundesliga Basketball (Artland Dragons) und hofft auf den Wiederaufstieg in die erste Liga.


19:33

Ich sitze mit headphones auf dem Balkon, höre Sign of the times und über Schlagzeug. Von Westen kommt ein Storch. Ich liebe, wie sie fliegen, ich liebe überhaupt alles, was fliegt, aber der Storch ist mein Lieblingsflieger, so würde ich fliegen, wenn ich fliegen könnte. Das letzte Mal bin ich vor fünfundzwanzig Jahren geflogen. Es war ganz einfach. Ich musste nur die Arme ausbreiten, den Kopf in den Nacken legen und zog hoch. Ich kippte aus scharfen Kurven im Sturzflug über einen Teich im Enscheder Stadtpark, aber ich war jünger, außerdem gab es damals keine Störche in meiner Stadt. Seitdem hatte ich zu meinem großen Bedauern keinen Flugtraum mehr. Der Storch, der gerade vorüber flog, segelte auf der warmen Luft Richtung Autobahn. Mein Flug als Pilot mit Wilhelms Leichtflugzeug nach Norderney steht noch aus.


Mi 14.06.23 10:33 Sommer, zu warm, zu trocken

Ohne Ladegerät läuft nichts mehr, neuerdings nicht einmal das Rauchen. Das Radfahren. Das Kiffen. Ohne Strom kein Rock n Roll. Nur für Frauen braucht man keinen Strom. Für Frauen braucht man Strategien und ein schnelles Auto, um außer Reichweite zu gelangen. Die einfachste Methode, Strom selbst zu erzeugen, ist das Zertrümmern von Atomkernen im Thermomix. Das ist nachhaltig und gesund. Wenn das alle täten, wären wir schon einen gewaltigen Schritt weiter. Im Augenblick aber ist der Fokus des gesellschaftlichen Überlebens auf das Töten von Russen gerichtet. Nicht umsonst galt er schon immer als unzivilisiert und böse. Da wir selbst das nicht tun wollen, tun es Menschen für uns, die - zumindest ich - bis vor ein paar Jahren noch für Russen hielt. Die guten Ukrainer. Àber sonst ist wieder alles klar auf der Andrea Doria. Wieder ein Tag voller Wunder. Niemand weiß, ob er überlebt. Also ist es am Besten, so gut zu leben, wie man eben kann.


Do 15.06.23 19:46 warm

#49Euoticket

Die ersten hundertfünfzig Meter vom Bahnhof Lingen stadteinwärts bestehen aus Backstein der späten Siebziger, und ich dachte, was ich schon im Zug gedacht hatte, was will ich eigentlich hier? Vor 50 Jahren war ich zum ersten Mal in Lingen. Ich war mit dem Moped zum Lord Nelson gefahren, eine Disco, in der schwarze GI's, die in der Gegend stationiert waren, ihr Bier tranken und tanzten. Vor 25 Jahren habe ich in der Stadtbücherei gelesen. Ich erinnere Backstein und Brutalismus, ich nahm an, mit Steuereinnahmen der Atomindustrie, die in Lingen schon früh produzierte, finanziert, aber meine Erinnerung trügt, sie sieht ganz anders aus. Vor sechs Jahren habe ich Lingen mit dem Rad rechts liegen lassen. Wir waren auf dem Emsradweg Richtung Emden unterwegs und wollten ins Paradies, eine Bauerschaft kurz hinter Lingen. In der Eisdiele Giordano bestelle ich einen Espresso, zwei Kugeln Eis und lasse flanieren. Emsköppe, Asiaten und Afrikaner. Schräg gegenüber der Action Markt, eine holländische Firma. Geiz ist geil und Holländer sind gern geizig. Die Sparkasse sei da vorn, sagt man mir, und als ich hingehe, um Geld zu ziehen, sehe ich den Alten Markt mit seinen Giebelhäusern und dem Rathaus aus dem 16. Jahrhundert. Vielleicht bin ich deshalb hier. Vielleicht aber auch nur, um mich zu zerstreuen. Zuhause warten zwei Romane, die ich nicht zuende schreibe. Mir fehlt ein ersichtlicher Grund. Ich schlendere zum Kanal, lasse ein Schiff vorbeiziehen, Enten gründeln, ich überlege, ob ich bis zur Ems weitergehe, aber mir ist zu warm. Ich den schattigen Gassen der Altstadt stoße ich auf einen Pulverturm und ein eisernes Gatter, auf dem "Einmal Welfe - immer Welfe" steht. An einem Platz mit Platane, Linde, Buche und Ahorn trinke ich Kaffee und esse ein Stück Erdbeertorte, hinter mir das Theaterpädagogische Zentrum, da haben Judith und Alban studiert, mit denen ich damals die Soap machte, gegenüber steht evangelisch lutherische Kreuzkirche, in der Nachbarschaft Fassaden mit Stufen- und runden Giebeln, alles ist Sommer und ich bin zu warm angezogen. Die Hallen des ehemaligen Eisenbahnausbesserungswerkes sind seit 40 Kunsthallen. Lingen feiert das mit einer Sonderausstellung. Ich bin der einzige Besucher. Man bietet mir ein Glas Wasser an. Ich gehe herum. Drei Köpfe aus Brot fallen mir auf. Harry Kramer, ein in Lingen geborener Künstler (https://de.wikipedia.org/wiki/Harry_Kramer) hat sie gebacken. Sie liegen in Vitrinen und lösen sich langsam auf. Auf dem Heimweg steigt eine attraktive junge schwarze Frau in den Zug, die ein Bikinihöschen, ein um die Hüfte geschwungenes blaues Tuch und einen schwarzen BH trug, als käme sie vom Schwimmen.

Kunsthalle Lingen: https://www.kunsthallelingen.de/40-jahre-kunstverein-lingen-40-jahre-40-kuenstler/


Fr 16.06.23 10:13

Natürlich denke ich an sie. Morgen jährt sich ihr Tod zum 14 Mal. Unsere Söhne leben in meiner Nähe. Wir lieben uns, sehen uns aber selten. Söhne kämpfen mit Vätern das uralte, sinnlose Spiel, ihre Mütter vergöttern sie. Das schmerzt, aber ich kann damit umgehen. Als Dichter lebe ich am Rande, gehe Seilschaften aus dem Weg, schaue zu und schreibe auf, was sich aufschreiben lässt. Das sollte genügen, aber Kunst ist immer von peinlicher Ruhmsucht begleitet. Gleich fahre ich zur Kunstakademie, die gestern ihren jährlichen Rundgang eröffnet hat.


So 18.06.23 18:57 bewölkung

jeder weiß
dass es knallen wird
wann weiß niemand
ob es der letzte ist
auch nicht
aber es wird knallen
die wolken stehen
wir haben herzpoltern
keiner will sich bewegen
alles ist mühsam
wir warten


21:34

die amsel singt
nur für den augenblick
und öffnet türen für das glück


Mo 19.06.23 13:37 bewölkt, dann und wann Sonne, warm

Die Nacht war frisch und beim ersten Cappuccino auf dem Balkon fröstelte ich gerade soviel, dass ich wieder wusste, wie schön Frösteln ist, nachdem ich tagelang lustlos und zerschlagen war und mit jeder aufziehenden Wolke Hoffnung auf einen ordentlichen Guss verbunden hatte. Dieses Frösteln schenkt Energie, also ging ich zu Werk. Ich hatte in einem Video gesehen, wie ein Lehrer seinen Bass-Schülern aufgab, über den Gmaj Akkord ein Solo zu komponieren. Ich probierte ein bisschen. Ich machte einen Minor-Akkord draus und suchte die dazu passenden Töne. Ich legte einen kaputten Toaster, drei alte Handys, ein Tablett, ein Weltkriegsfernglas, Boxenkabel, ein Paar kleiner Boxen und eine defekte Festplatte in einen Wäschekorb, stellte ihn hinten aufs Rad und fuhr zum Recyclinghof. Nicht ganz einfach, vor allem das Aufsteigen, aber wenn man rollt, geht es. Als ich fertig war, kam die Sonne raus. Seitdem ist es wieder warm. Seitdem läuft wieder dieser Mann vor mir her, verfolgt mich, tut, was ich tue, sagt aber kein Wort. Ich habe mal einen Roman geschrieben, der Zuversicht süße Lüge heißt. Darin geht es um einen Mann, der seinen Schatten verliert. Es war knifflig, ihn zurückzubekommen. Mit Vampirismus hat der Roman aber nichts zu tun. Es geht um Liebe, es geht darum, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, es geht um Doppelgänger und um einen Mord. Der Mann geht mit mir zum Bäcker und zum Supermarkt. Klimatisierter Raum. Jeder atmet egriffen auf und spürt sofort eine so tiefe Verbundenheit zur Warenwelt, dass er andere Menschen nicht mehr wahrnimmt. Der Mann folgt mir nach Hause. 92,5 Quadratmeter. Nebenkostenabrechnung 537 Euro trotz niedrigster Raumtemperaturen im Winter. Ich lebe seit 1983 hier. Die Männer auch. Hier bin ich sicher. Hier ist Kunst, Literatur, Musik, hier ist gute Küche, hier wird um jeden Zentimeter Autonomie gekämpft. Hier halten wir Hoffnung hoch und wünschen allen eine gute Woche.


Di 20.06.23 11:08 sonnig, leichter Wind

hinter sichtschutz
hohe triebe der Forsytien
trink ich meinen dritten cappuccino
bin nicht mehr so frisch wie 74 auf sizilien
wo ich frauenfeldforschung betrieb
seitdem hat so vieles mich verlassen
und nicht alles reichte mir zum lob
nur die träume wollen nicht verblassen
die ich in den alltag wob
und mit denen plaud're ich und freu mich
dass ich weiter spinnen kann
und zum ende werd ich sagen
dass ich jeden kampf verlor und doch gewann
jeder niederlage meine mittelfinger zeigte
und falls ich mal zur verzweiflung neigte
gleich wieder von vorn begann
kunst ist wenn man's trotzdem macht
und sich dabei ins fäustchen lacht


Do. 22.06.23 11:24 bewölkt

guten morgen lieber sommer
ich nehm meinen reisehut
fahr zum bahnhof mit gerollter tüte
setz mich in den nächsten zug
lasse landschaft defilieren
träume durch verwischtes grün
meine güte ist das schön hier
immer da und zahm und ungestüm
platt wie'n brett und eiszeitlich gewellt
kühle biere füße kalt gestellt
zeitig los zur nacht zurück
das ist glück
in der fernen allernächsten ferne
spür ich dass mein ende näher rückt
meine güte wird das schön dort
nie mehr alltag paradise-ressort


Fr 23.06.23 11:24 blauer himmel, angenehme Frische

Die Hoffnungsmaschine ist geölt. Heute Abend werde ich im Schloßgartenpavillion Tango tanzen und Wein trinken. Meine Lebensgefährtin hat gesagt, dass sie mitkommt. Liebste kann ich sie nicht nennen, Liebste ist besetzt und tot. Zweitliebste wäre falsch, denn sie ist ja meine Liebste, und es ist ein Wunder, dass überhaupt noch eine Liebste aufgetaucht ist nach jenem Desaster. Wenn meine Lieblingstänzerinnen im Park sind, werde ich ihr zeigen, was Tango für mich bedeutet. Ich werde versuchen, sie ein wenig eifersüchtig machen. Sie wird das natürlich nicht zugeben, aber nicht umhin können, wahrzunehmen, dass Tango Nähe ist. Verabredete Nähe allerdings, denn die Regeln sind streng, und den Abstand zwischen Mann und Frau bestimmt ganz und gar allein sie. Im Tango Argentino gibt es den sogenannten »Cabeceo«, das Auffordern mit Blicken. Man sucht den Blick der Tänzerin, mit der man tanzen will. Findet man ihn, genügt ein leichtes Nicken. Ich gehe zu ihr und hole sie ab. Ich führe sie an der Hand auf die Tanzfläche. Wir stehen voreinander. Ich nehme ihre ausgestreckte rechte Hand, lege meinen rechten Arm um sie. Meine Hand liegt flach zwischen ihren Schulterblättern. Sie legt ihren linken Arm um meine rechte Schulter, ihr Kopf halbschräg neben meinem. Cheek to cheek. Dann beginnt unsere gemeinsame Improviation. Ich führe, sie folgt. Die Emanzen zucken zusammen. Wir nicht. Wir tanzen auf den Beat, die Melodielinien des Orchesters oder auf den Gesang um Liebe bettelnder Männer. Die Tanda geht über drei bis fünf Stücke einer Stilrichtung. Vielleicht bringe ich meine Liebste dazu, eine mit mir zu drehen. Sie könnte das, aber sie ziert sich. Wenn wir durch die anbrechende Nacht nachhause fahren, wird sie vielleicht eine spitze Bemerkung machen. Ich werde mich insgeheim freuen und sagen, wie ich vorhin mit S., U. und vor allem der Professorin getanzt habe, würde ich gern mit dir tanzen. Dass wir uns dennoch für ein Leben miteinander entscheiden haben, ist ein Wunder, denn alles, was wir über die Seelen von Mann und Frau wissen, spricht dagegen. Ein Leben zu zweit ist ein gefährliches Experiment. Ständig werden Posten bezogen. Mal ist man vorn, dann wieder wird man zurückgetrieben, Gesetze werden gebrochen und Eitelkeiten verletzt. Meine Frauen war immer grandios und gefährlich. Ohne eine Liebste wäre ich verloren.

Sa 24.06.23 13:55 sonnig

Ich weiß nicht mehr, wie ich entdeckte, dass ich ein Mann bin, der ejakulieren kann, ich weiß nur, dass ich Socken benutzte, um das Ergebnis wegzuwischen, und dass mich mein Vater dabei erwischte. Er hat nichts gesagt. Er hat nur da gestanden. Vielleicht hat er ein Geräusch gemacht, geschnaubt mag er haben, aber dann ist er weggegangen und nie hat es ein Gespräche über die Dinge gegeben, die ich gern gewusst und erklärt bekommen hätte. Sechzig Jahre später sitze ich mit meinem ältesten Enkel im Stadtteilauto. Die Ferien haben begonnen, er ist gerade 14 geworden. Als ich ihn gefragt hatte, ob er einen Wunsch habe, sagte er, er wünsche sich gerade nichts Konkretes, würde sich aber über etwas Aktives freuen, eine Zaubershow, Zirkus oder Theater mit mir. Wir sind auf dem Weg zur Freilichtbühne Tecklenburg. Ich fahre über Land. Ich erzähle von Martinas und meiner Fahrradtour. Da hinten sind wir falsch abgebogen, sage ich, als wir durch den Kreisverkehr beim Vosskotten fahren. In Doerente biege ich ab Richtung Brochterbeck. Hier hebt sich der Teutoburger Wald aus der Ebene, hier stehen hundertfünfzig, zweihundert Jahre alte Kotten, hier fährt eine Bahn, die bestimmt nur einmal die Woche fährt, falls überhaupt, und neben mir sitzt dieser Junge, der drei Tage nach dem Tod meiner Frau auf die Welt kam. Ich würde gern fragen, wie es ihm geht, aber ich kann mich nicht aufdrängen. Er müsste fragen, aber wie alle Söhne wird er das nicht tun, weil er (wie ich) zu überwältigt ist von dem, was im Augenblick in ihm vorgeht. Zweitausend Jahre christlicher Unterdrückung machen es schwer bis unmöglich, über solche Dinge zu sprechen. Am Fuße Tecklenburgs ist ein Kreisverkehr. Die Zufahrt zum Dorf ist gesperrt. Ich fahre einmal im Kreis, ich sehe ein Umleitungsschild, gleichzeitig sehe ich aber, dass ein Auto die gesperrte Straße fährt. Ich fahre hinterher und lande kurz vorm letzten Anstieg an einer weiteren Sperre. Zurück zum Kreisel, um den Umleitungsschildern zu folgen. Opa, die bauen die Barriere ab! Zwei Männer in orangefarbenen Overalls laden sie auf einen LKW und fahren los. Wir hinterher. Die obere Sperre ist auch abgebaut. Seltsam ist, dass es kein Hinweisschild zur Freilichbühne gibt. Ich parke am Bismarckturm. Von dort kann man tief ins Land bis nach Münster schauen. Oberhalb liegt die Freilichtbühne. Wir wandern ins Dorf. Es ist spätmittelalterlich. Die Menschen lieben es. Die Eingeborenen verkaufen ihnen Kaffee, Kuchen, Eis und Souveniere. Wir essen ein Eis. Madagaskar ist ein Musical nach dem gleichnamigen Disney Film. Es ist ordentlich inszeniert, die Geschichte hanebüchen, das Titellied, zu dem ausgiebig getanzt wird (I like to move it, move it) ist sexuell konnotiert und nicht unbedingt kinderfrei, aber das weiß wahrscheinlich niemand. Wir fahren heim. Wir hatten es schön, aber die wichtigen Dinge blieben ungesagt.


Di 27.06.23 18:40 leicht bewölkt, angenehm

Die Gerste kommt vom Halm. Erste Sichtung zwischen Maria Veen und Reken auf dem Weg nach Gladeck. Bei der Rückkehr auch hier.

20:44

Heute mit der Hoffnungsmaschine nach Gladbeck. Warum Gladbeck? Weil es da ein Freibad mit 100 Meter Becken gibt, weil es so nichtssagend klingt, und wegen des Geiseldramas. Gladbeck liegt am Nordrand des Ruhrgebiets. Spannend also. Im Zug wollte ich ein Fahrradticket buchen, aber der Automat sagte, er habe Probleme, ich solle es später versuchen. In Coesfeld fragte ich den Zugführer, ob es Steckdosen zum Aufladen von Handys gäbe. Er sagte, nö, die schließen da immer alles mögliche an und jagen uns die Sicherungen durch. Ich sagte, ich wäre ein bisschen in Sorgen wegen meines Handytickets. Kaum noch Saft. Als ich schon saß, kam er, und sagte, ham Sie denn'n Kabel? Ich nickte. Dann lad ich das vorne auf, aber nich vergessen, abzuholen, Sie glauben nich, wieviele Handys hier liegenbleiben. In Dorsten klopfte ich an seine Zugführertür. Er öffnete und gab mir das Handy. Ich bedankte mich. Ohne Rad hätte ich von Gladbeck nur die Einkaufsstraßen gesehen, und da es da nicht viel zu sehen gab, fuhr ich der Nase nach und landete nach Überqueren der A52 in Gelsenkirchen. Kehrte um, fuhr immer geradeaus und kam zu einer Bergbausiedlung unterhalb einer Riesenhalde mit Windrädern und nebenan einem Kraftwerk. Unterwegs eine Pizzeria "Cosa Nostra". Über den Konrad-Adenauer Ring kam ich zum Nordpark, fand das Wittringer Schloss, schaute, wo Rentrup wäre, wegen des Überfalls auf die Deutsche Bank, mit dem das Geiseldrama damals begann, und stellte fest, dass es in der Nähe der Bergbausiedlung ist, wo ich gerade herkam. Fuhr zum Freibad, aber zum Fotografieren wollten sie mich nicht reinlassen, Fotografierverbot wegen der Kinder, sagte ein großer junger Mann, der aussah, als kämpfe er für den Ghihad. Ich fotografierte über den Zaun. Da bis zum nächsten Zug noch mehr eine dreiviertel Stunde Zeit war, entschloss ich mich, mit dem Rad über Kirchhellen vorbei am Movie Park Bottrop nach Dorsten zu fahren. Dort stieg ich in den Zug und fuhr heim. Übrigens: fast überall roch Gladbeck nach blühenden Linden. Das hatte ich nicht erwartet.

Mi 28.06.23 13:11 leicht bewölkt, dann und wann ein paar Tropfen

Heute mit der Hoffnungsmaschine bei Matratzen Concord. Die Eheleute haben sich beraten lassen. Sie liegen schon lang nicht mehr gut, und wenn sie erwachen, tun Schultern und Hüfte weh. Die Verspannung hält nach dem Aufstehen zwar nie lang, aber schöner wäre, es gäbe sie gar nicht, da sie ein Drittel ihrer Lebenszeit im Bett verbringen und es auch tagsüber häufig wegen ihres nicht totzustreitenden Geschlechtstriebes aufsuchen. Sie wollten beraten werden. Kompetent beraten, darauf hatte sie besonderen Wert gelegt und gezuckt, als er - wegen der Kosten - Matratzen Concord und nicht Betten Jeggele vorschlug, wo man, hatte sie gesagt, die Lage beim Liegen mit dem Computer prüfen könne. Die Beraterin in der Filiale Steinfurter Straße (sie liegt auf dem Weg zum Schrebergarten, in dem ich sitze) entpuppte sich als eine unaufdringliche, sehr freundliche, lebenserfahrene und umsichtige Frau. Sie schleppte eine Matratze weg und holte eine andere, sie zog die Schutzhülle aus Plastik ab, weil man auf der nicht spürt, ob man gut oder schlecht liegt, sie sagte, legen Sie sich mal auf die Seite, schob ihrer flache Hand unter die Schulter der Ehefrau, sagte hier, fühlen Sie das - da müssten Sie mehr einsinken - sie brauchen eine H3. Das überzeugte die Ehefrau sofort. Ihn hatte sie überzeugt, als sie auf seinen Einwurf, er habe aber im Internet eine Stiftung Wartentest 1,8 gewertete für 250 geshen, sagte, da liegt sie, legen Sie sich mal drauf, spüren sie den Unterschied. Sie hatte Recht. Sie tippte alle Daten in ihren Computer, der Ehemann zahlte. Sie gab ihm den Ausdruck - lesen Sie noch mal, ob alles richtig ist. Er lachte laut. Eheleute ... stand in der obersten Adresszeile. Die Ehefrau lachte, die Beraterin auch, Freude perlte, tiefes Verständnis für die undurchschaubaren Treppenhäuser eines Lebens füllte den Augenblick. Danke für die gute Beratung, sagten die Eheleute. Vierzehn Tage werden sie nun auf ihre H3 warten müssen. Sie werden oft an die Boxspringmatratze in ihrem Appartment in Zingst denken. Da hatten sie gut geschlafen. Da hatte es kein Reissen und Ächzen am Morgen gegeben, glaubten sie sich jedenfalls zu erinnern.
Und die Ostsee natürlich, die Ostsee und ihre Eingeborenen, von denen man nie wusste, was man von ihnen halten sollte. Sie waren einem verdächtig und man selbst ihnen auch. Das aber ist eine andere Geschichte, und vierzehn Tagen sind flutsch vorbei. Einer erschießt Putin, ein anderer Selenskyi, Hauptsache, es wird geschossen und investiert. Wenn's kracht, würden die die Matratzen auch nicht mehr viel nützten, obwohl - man könnte die Medicar Top TH3 80x200 bei Beschuss als Splitterschutz vor die Fenster stellen. Ohne Schießen, Hungern und Flüchten macht das Leben keinen Spass, es ist fad und so friedlich. Da die Eheleute sich nichts beweisen müssen, haben sie sich vor Freude über den Kauf zwei Stücke Schwarzwälder Kirsch Torte von Mönning gegönnt. Die Amseln singen. Die Finken, Meisen und Spatzen sind ruhig. Ein Rosenstrauch trägt geschlossene, geöffnete, und Jungfrauen wie die gelb blühende Blüten. Alle sind so schön, dass man vor Staunen Tränen vergießen möchte. Das tut man aber nicht, es ist albern, und es dürfte auch keiner sehen. Gegenüber Wolken eines grüngelben Fisselkrauts. Frauenmantel ruft sie. Sie kennt alle hier. Sie weiß, wer was wann benötigt. Hier ist sie bei sich. Hier mag der Ehemann sie ohne Abstriche. Zuhause muss er manchmal durchatmen Er hat hat den Baumwollpullover, den er vorsorglich angezogen hatte, ehe sie losfuhren, ausgezogen. Er wird jetzt ruhen. Das ist seine Art, bei sich zu sein. Später soll er dann Kirschen pflücken, aber das ist ihm zu mühsam, er ist hergekommen, um zu ruhen und Text zu schreiben. Ma kucken.

16:19

die zeitgenossen
fingerhut und flox
die schafgarbe
der rote mohn ein meer
die trichterwinden werfen anker
um die dicken äste
andere zeitgenossen ruhen eher
verharren noch in docks
warten auf regen
die schlanke nachtkerze glüht vor
wer will darf sich im leichten wind bewegen
der rittersporn klopft an sein eisentor
die kletterrosen kümmert's einen schiet
sie klettern und im off trompeten gelbe lilien
die funkie schiebt einen schweren beat
die dahlie hat elena
die freundin in brasilien
der aster kommen wicken lüstern vor
vergessen ist der knöterich
wegen des schweren reims aus alabaster
so überwiegt sag ich
am ende doch das laster
dem alle zeitgenossen fröhnen
verschwenderisches blühen hoffen sehnen


Do 29.06.23 11:26 verhalten

Die Hoffnungsmaschine (ein neuronales Netzwerk, das KI zu Kinderkram degradiert) neigt zu Ermüdungserscheinungen. Ihr ist zu hell oder zu dunkel, zu kalt oder zu warm, die Neuronen nehmen hitzefrei, die Mechanik, bewegt durch raffiniertesten Muskelaufbau, knirscht, reißt und bittet um Stillstand. Man solle nicht einmal schwimmen, auch wenn das noch so gesund sei, man solle stattdessen der Königsdisziplin huldigen, sagt sie und wechselt in den Schlummermodus. Die gurrende Taube beruhigt sie, als erzähle jemand eine Geschichte, die nicht verstanden werden will. Von dem Flugzeug fühlt sie sich gestört, ihr Pulsschlag erhöht sich. Sie flucht, weiß aber, dass es nichts zu fluchen gibt. Sie hat sich das selbst eingebrockt. Sie hat verschuldet, dass alles ist wie es ist. Sie kann zerstören und retten, und ist mit allem verwandt, auch mit den fünf Tauben, die hektisch raschelnd aus einem Haselnussbusch fliehen. Ihre Flügel flappen und tragen sie in steiler Linkskurve davon. Ruhe, fährt die Hoffnungsmaschine fort, als erzähle sie ein uraltes Märchen, sei kostbarer als Gold. Reichtum, Ruhm, Ehre sind der KI egal. Sie arbeitet. So lange sie Strom hat, arbeitet sie. Wenn die Hoffnungsmaschine sich ausgeruht hat, will sie nach Kassel und ans Steinhuder Meer. In Kassel hat sie vor langer Zeit Joseph Beuys zugehört und gedacht, der hat sie nicht alle. Von Steinhude weiß sie, dass es dort außer dem Meer auch ein Moor gibt. Das will sie sehen.


Fr 30.06.23 10:39 blauweiß frisch

Wir rechnen ab. Der Juni war teuer.

11:36

Wir werden ja sehen, wer Recht hat, der Siebenschläfer oder der Klimawandel.

12:23

Ich hatte den Nordpark durchquert und folgte den Schildern Richtung Dorsten. In Kirchhellen fand ich keins mehr und hielt mich der Nase nach rechts, landete in einer Sackgasse, die für Fußgänger an einer Brücke über die Bahn endete, drehte um, sah auf einer einsamen Bank vor einer Bushaltestelle einen Jungen und ein Mädchen, beide so um die 15, turtelnd. Ich fragte nach dem Weg. So genau wusste man nichts, meinte aber, wenn ich die Hauptstraße überquerte, geradeaus führe und irgendwann rechts abböge, käme ich hin. Das war mir zu vage. Ich folgte stattdessen der Hauptstraße und fand das nächste Schild. Kurz darauf fotografierte ich den Eingang vom Movie Park, als vier junge Männer, Latinos, dachte ich, auf mich zukamen. Einer sprach mich an und fragte, ob er mein Bike mal ne Runde fahren dürfte. Nada, sagte ich, meinte nein, hielt mich wohl für sprachklug. Wie - Nada? fragte er. Nada sagte ich nochmal, stieg auf und fuhr los. Er rannte mir nach. Ich legte den Turbo ein und war weg. Auf einem großen Schild über eine Lieferanteneingang des Movie Parks stand Clint Eastwood. Davor ein Wachmann, Mittvierziger, groß, langer, blonder Pferdeschwanz, Arbeitskleidung in gelb-orange. Tach Herr Eastwood! rief ich. Er lachte. Darf ich Sie fotografieren. Er schüttelte den Kopf. Nach Dorsten geht's da vorne rechts? Er nickte. Grüßen Sie Herrn Clintwood! sagte ich und fuhr weiter. Der Weg teilte sich. Ein Schild war nicht zu finden. Ich bog rechts ab in die Felder, aber schon nach hundert Metern kam mir das spanisch vor. Ich fragte eine Joggerin, wo es lang ginge. Da sind Sie ganz falsch, Sie müsse in die andere Richtung und dann immer am Bahndamm entlang, sagte sie. So kam ich nach Dorsten.