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Natascha Klein

Meine Lovestory

Ich stand unter dem Vordach eines Textilgeschäfftes. Es ist herrliches Wetter. Der Himmel ist so klar. Meine Laune ist gerade nicht die beste. Ich bekam einen Anruf von meiner besten Freundin. Sie musste mir dringend berichten, wen sie gerade im Park beobachtet hat.

Es war mein Schwarm Patrick, und zwar mit einer anderen zusammen.
Ich bat sie direkt zu mir zu kommen und alles haarklein zu erzählen. Meine Laune war danach im Keller. Patrick war mein absoluter Traumtyp. Ich kannte ihn schon vom Sehen her, und es hat bei mir direkt Klick gemacht. Tausend Funken sprangen in der Luft herum, Schmetterlinge flogen in meinem Bauch, es kribbelte einfach nur.
In der Vorstellung, dass er mit einer anderen.... Nein! Ich will es mir gar nicht vorstellen. Diese Vorstellung ist abscheulich, so grausam; anderer Leute Gefühle über. Nach einer halben Stunde war sie dann auch bei mir angekommen. Ach ja, ihr Name ist übrigens Chantal. Sie wohnt um die Ecke bei mir, keine 2 Minuten Fußweg.

Ich fragte sie Löcher in den Bauch, wie das Mädchen aussah, ob sie hübsch, dick oder dünn ist, wie sie sich verhalten hat, hat sie ihn angebaggert, hat sie ihn berührt? Ich wurde rasend vor Eifersucht. Jemand wollte mir meinen Schwarm wegnehmen! Okay, wir waren nicht zusammen und kannten uns auch nicht persönlich, und doch fühlte ich mich zu ihm hingezogen.

Er ist der Typ, der eigentlich jedes Mädchen haben kann; 1.70 m groß, braune Augen, muskulös, braune Haare und `n netten Hintern hatte er auch. Der ist genau der Typ Junge, der zu mir passen würde, doch wie mache ich ihn aufmerksam auf mich?

Ich probierte alles, mehr Make up, bessere Frisuren, mich mit Mädchen unterhalten, die ihn kannten, die ich leider nicht mochte. Das half alles nichts. Ich hab mir überlegt: ich bleib, wie ich bin. Er nimmt mich so oder gar nicht.

Dann - nicht ganz eine Woche rum, kommt meine beste Freundin zu mir. Sie hatte ihn schon wieder gesehen und dasselbe Mädchen. Doch diesmal war alles anders. Er sagte zu ihr: "Es tut mir Leid, doch es gibt da eine andere! Sie ist hübsch und hat einen netten Charakter. Ich glaube, dass sie das Mädchen sein muss, das immer gesucht habe!? Vielleicht findest du auch bald deinen Traumtypen."
Das Mädchen drehte sich um und lief weinend weg. Chantal nutzte die Chance und ging zu Patrick herüber.
"Hey Rick", begrüßte sie ihn.
" Kennen wir uns?", fragte er.
" Nein, aber vom Sehen her. Sag mal bist du zur Zeit verliebt?"
Er wurde ganz rot im Gesicht. Es war ihm wohl peinlich, meiner besten Freundin eine Antwort zu geben. Eins wusste er, dass sie und ich in einer Klasse waren. "Hm, nein oder vielleicht doch!? Ich weiß nicht genau, ob man das verliebt nennen kann?"
" Aha, wer ist denn die Glückliche, wenn ich fragen darf?", quetschte sie ihn aus. Sie tat alles für mich, so wie ich für sie. Wir halfen uns in jeder Situation.
"
Ja.....also......da gibt es ein Mädchen, aber ich kenne ihren Namen nicht. Sie ist so einzigartig, hat ein süßes Lächeln und wunderschöne Augen", antwortete er verlegen.
"Kenn ich sie vielleicht? Geht sie bei mir auf die Schule?"
Er nickte und wurde so rot, dass man meinen konnte, sein Kopf platzt gleich. Chantal musste grinsen. "Zeigst du mir sie mal? Oder weißt du wo sie wohnt?" Es kam ein einfaches Ja! aus ihm heraus. Er beschrieb, wie das Mädchen aussah und wo sie wohnte, wusste er auch. Er ist ihr einen Tag mal gefolgt, wollte wissen, was sie so treibt und wo sie wohnt. Chantal konnte es einfach nicht mehr sich behalten und es brodelte nur so aus ihr heraus: "Das ist meine beste Freundin und große Schwester. Sie wohnt direkt um die Ecke bei mir."
Er musste vor Freude grinsen, doch zwei Sekunden später, schaute er traurig aus.
" Was ist denn los auf einmal? So verstört?"
" Ja, ich weiß. Ich hätte bei ihr mit Sicherheit keine Chancen. Und außerdem kennt sich mich nicht einmal."
Meine Freundin schaute ihn an, packte ihn am Arm und zog ihn mit sich mit. Sie liefen ungefähr 10 Minuten vom Park aus zu uns nach Hause. "So!", sagte sie, "schell oder ruf sie und frag, ob sie herunter kommt."
"Spinnst du? Das kann ich doch nicht machen! Die erklärt mich direkt für bekloppt."
"Ach Quatsch. Jetzt stell dich nicht so an, wie ein Kleinkind. Du willst sie kennen lernen, also tu auch etwas dafür."
Er traute sich nicht.
Das war nicht so schlimm, denn Chantal sagte ihm, wann wir große Pause hätten und wo wir stehen würden.
Ich war so aufgeregt. Mein großer Schwarm hatte mich wahrgenommen, er hatte mich wirklich bemerkt. Ich freute mich so auf morgen, aber was würde ich bloß sagen? Hey wie geht's dir? Nein, das ist blöd. Etwas ausgefallenes wäre nicht schlecht. Hmmmmm........?! Mir fiel einfach nichts ein. Na gut, ich lasse es auf mich zukommen. Mir wird schon etwas einfallen.

 

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