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Max Hermanns

Ich saß in der Straßenbahn, wir hielten an der Haltestelle Bochum Rathaus, als eine mir nicht unbekannte Person einstieg. Ich konnte mich aber nicht erinnern, woher ich ihr Gesicht kannte. Dann machte es Klick. Es war mein Freund James, mit dem ich zur Grundschule gegangen bin. Damals war er ein bisschen vollschlank. Jetzt war er schlank, ohne "voll".
Sofort sprach ich ihn an.
Zuerst hatte er mich auch nicht erkannt. Als ich ihm aber erzählte, wer ich bin, erinnerte er sich wieder.
Wir erzählten uns einiges von früher. Die paar Minuten, die wir hatten, vergingen wie Sekunden. Dann kam die nächste Haltestelle, und ich musste aussteigen.

Als ich ausstieg, sagte ich James noch: "Es ist so schön, dass wir uns mal wiedergesehen haben."
"Finde ich auch", antwortete er.
"Es wäre eine Schande, wenn wir jetzt nicht unsere Telefonnummern und Adresse austauschen würden!"
"Du hast sowas von Recht!" erwiderte ich lachend.
Also tauschten wir unsere Adressen aus.
"Jetzt muss ich aber los, James."
Ich wollte mir noch ein PC-Spiel kaufen, auf das ich mich schon lange gefreut hatte.
"Ich wollte eigentlich auch ein PC-Spiel kaufen. Könnte ich mitkommen?" fragte er.
"Und da fragst du noch?", entgegnete ich ihm.
Also gingen wir gemeinsam zu Kaufland. Auf dem Weg dorthin kam uns eine maskierte Person entgegen. Sie rannte mich um und ich fiel auf die Straße. Ich konnte mich gerade noch auf den Bürgersteig rollen, bevor mich ein Auto überfahren hätte.
"Soweit, so gut", dachte ich mir, "mir fehlt nichts."
Aber was war mit James? - Ich rappelte ich mich auf. James lag auf dem Bürgersteig. Ich rannte zu ihm und sagte mit zittriger Stimme:"James, alles in Ordnung? Sag doch etwas!"
Mit schwacher Stimme sagte er: "Ja, mir geht es soweit gut. Der Maskierte hat mich nur umgestoßen."
Ich half ihm auf.

 


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