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Puerto Escondido

Die Straße von Acapulco nach Süden war eher eine Piste durch kaum bewohntes Land. Rechts der Pazifik, links die aufsteigenden Berge. Keine Namen für die Vegetation, bis auf die großen Kakteen. Später dann Palmen. Hütten hier und da. Dichtes Unterholz. Als es schon dunkel ist, erreichen wir einen Fluss, den Rio Verde. Es gibt eine Fähre, aber die Fährleute sagen, dass sie niemanden mehr auf die andere Seite bringen. Erst morgen wieder. Sie sagen, wir könnten auf dem platt gewalzten, rostroten Boden neben ihrer Hütte schlafen. John und Bruno rollen ihre Schlafsäcke aus, kriechen hinein und schlafen schon. Ich starre in den fremden tiefen Himmel, ich denke fremde, beängstigende Gedanken und über allem taumelt Mariachi-Musik. Schmetterndes Blech über dunklen Palmwipfeln, die ganze Nacht, gekrönt von meiner Furcht vor kriechenden Ungeheuern. Gegen sechs hupt am anderen ufer ein LKW. Die Fährleute werden lebendig. Wir rollen unsere Sachen zusammen und sind schon auf dem Boot. Der LKW bringt uns nach Puerto Escondido.

Wir badeten im Pazifik. Die Wellen lief hoch auf. Wir versuchten, herein zu schwimmen, um uns von ihnen an den Strand treiben zu lassen. Bei einer kam ich zu spät. Sie nahm mich von den Füßen her hoch, überschlug mich, schlug mich donnernd auf den Grund, schleifte mich über den Boden, ich krachte gegen einen Fels, ich kam nach Luft schnappend hoch, die nächste traf mich. Glücklicherweise warf sie mich an den Strand.


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