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Arcen

Die Familie rückt aus. Zum ersten Mal ist sie mit einem Zelt unterwegs. Sie fährt westwärts. Am ersten Tag landet sie auf einem Zeltplatz einem Wald auf einem Höhenrücken, der von Nijmegen bis in die holländischen Berge führt. Die Holländer haben Sturmzelte und Kuppelzelte, Gartenmöbel, Kühlschränke und Zweiflemmengaskocher, sie haben alles, was die Familie sie hat. Sie haben ein geliehenes Hauszelt, das ein wenig schief steht, und von dem niemand weiß, wie es sich verhält, wenn das Wetter nicht mitspielt. Mitten auf dem Zeltplatz, der so groß ist wie ein Dorf, gibt es einen kleinen See unter Kiefern. Und eines Nachmittags ist ihr jüngstes Kind verschwunden. Vom Hauszelt bis zum See sind es, sagen wir, fünfhundert Meter, dort finden sie den Jüngsten, der knapp zwei ist, friedlich am Ufer sitzend. Erleichterung. Abends findet man sie in Arcen am Fluss. Der Fluss heißt Maas und liegt ruhig in der Landschaft. Die Familie sitzt da, isst Fritten, man lässt Steine über das Wasser flitschen. Die Sonne geht unter.

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