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Fernsehverbot für den Drachen

Was macht ein Drache in Hollywood?

Solche und ähnliche Fragen wurden den Schülern der St.-Vitus-Schule vom Autor Hermann Mensing beantwortet.

(Foto: Hanna Paßlick)

Metelen. „Was tut ein Schriftsteller? Backt er kleine Brötchen?“ Ratlose Gesichter. Eine verzwickte Frage, Brötchen backen könnte theoretisch jeder. Da geht einem der Zweitklässler ein Licht auf. Mit einem Siegesschrei springt er auf: „Na schreiben, schreiben tut ein Schriftsteller!“ Richtige Antwort. Und Hermann Mensing strahlt. Braucht er den kleinen Rabauken also gar nicht erklären, was sein Beruf so alles mit sich bringt.

Der Autor etlicher Kinder- und Jugendbücher liest an diesem Morgen in der St.-Vitus-Grundschule. Langsam tastet er sich gemeinsam mit den Kindern an seine Themen heran. „Was wisst ihr eigentlich über Hollywood?“ Damit hat Mensing den Nerv der Grundschüler getroffen. Dutzende Finger schnellen nach oben. „Da sind Leute, die brechen ganz viel ein“, mutmaßt jemand. Möglich, aber nicht ganz das, was der Mann mit den Büchern erwartet hat. „Da gibt‘s Filme und ganz viele Stars“, behauptet ein bebrilltes Mädchen keck. Der Autor schmunzelt. „Ah, eine heiße Spur. Ja richtig, in Hollywood werden Filme gedreht.“

Der Protagonist seiner ersten Geschichte heißt Longjong, seines Zeichens ein grüner, feuerspeiender Drache. Der wird Actionstar im besagten Hollywood, ist allerdings unglücklich, weil ihm etwas untersagt wird. „Was könnte das sein?“, fragt Mensing die hochkonzentrierten Kinder. „Der durfte bestimmt kein Fernseh mehr gucken“, ist sich ein rothaariger Knirps, wohl aus eigener Erfahrung, sicher. Aber auch um um den dicken Gustav Klimperbein mit seinem dürren Hund Dünner gibt es anschließend rege Diskussionen. Die anrührenden, humorvollen Geschichten Hermann Mensings, zu denen die Kinder malen, und sich austauschen dürfen, kommen gut an. Zu gut vielleicht. Vor lauter Begeisterung springen einige Zuhörer von ihren Stühlen und spielen die Szenen nach. Mit einer Ermahnung geht‘s wieder zurück auf den Hosenboden. „Habt ihr noch Fragen“, erkundigt sich der Schriftsteller zum Abschied. Niemand meldet sich. Und so nimmt der Autor seine Tasche und lässt rote, verschwitzte und begeisterte Gesichter zurück.

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