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San José

In Managua hatten wir uns Visa für Kolumbien, Equador und Peru besorgt, jeder Konsularbeamte hatte uns Auskünfte gegeben, die denen seines Vorgängers zuwider liefen, deshalb waren wir froh, als wir in den Bus nach San José stiegen. Nur weg hier. Im Bus vor mir: Jenny und Malory. Die erste rothaarig, dick und süss, die zweite mit dunklem, langen Haar. Irinnen. Ich fand Malory gut. Es regnete in Strömen, als wir San José erreichten. Bruno machte sich auf die Suche nach einem Hotel, Jon checkte den American Express, ich bewachte unser Gepäck in einem Café. Wir hatten Nikoläuse gesehen, Nikoläuse und Weihnachtsschickschnack mit Watteschnee bei 35 Grad. Strange das. Abends im Hotel brüteten wir über ausgebreitete Landkarten. Ein Trio ist eine komplizierte Angelegenheit, seit Jon zu uns gestoßen war, hatten sich die Gewichte verschoben. Ich war nun der Dritte im Bunde. In Lima würden wir uns trennen. Hier aber stritten wir noch und vertrugen uns wieder. Jenny und Malory wohnten ein Stockwerk höher. Ich hatte Malory vorhin getroffen und gefragt, ob ich sie nachher noch sehen könne? Ja, hatte sie gesagt und mir die Zimmernummer genannt. während Jon und Bruno noch stritten, beschloss ich, zu ihr hochzugehen. Erster Stock, Zimmer 9. Die Jungs machten doofe Witze, als ich ging, aber sie waren nur neidisch. Ich klopfte an Malorys Tür, und als jemand leise herein rief, trat ich ein. Es war dunkel im Zimmer. Ich setzte mich auf einen Hocker. Malory lag im Bett. Jedenfalls dachte ich, dass es Malory ist, aber als ich mich an das dunkel gewöhnt hatte, sah ich Jennys rote Haare. Ich überlegte und beschloss, es mit der Wahrheit zu zu versuchen. "Would you mind, if I'd hop into your bed?" fragte ich. "Not at all", sagte Jenny.

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