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Yokohama

Ich habe geschludert. Aus meinen Aufzeichnungen geht nicht eindeutig hervor, wann ich Tokio verließ. Wahrscheinlich am 18. August 1972. Ich fuhr per Anhalter Richtung Yokohama. Der Fahrer meines Wagens vermittelte mich an einer Rststätte an den Fahrer eines anderen Wagens. Wo ich dann aber die Nacht verbrachte, weiß ich nicht mehr. Möglicherweise in Yokohama. Sicher hingegen weiß ich, dass der Fahrer des Wagens, der mich mitgenommen hatte, abends mit mir in eine Bar ging, die Snack Pepe hieß. In dieser Bar arbeiteten drei, vier junge Japanerinnen. Ich war auf der Stelle Mittelpunkt aller Gespräche. Eine meiner Tagebuchseiten ist voller Herzen und japanischer Schriftzeichen. Ich habe nie herausgefunden, was sie bedeuten. Seltsam ist, dass man mir an diesem Abend ein weißes Oberhemd schenkte. Den folgenden Tag kann ich rekonstruieren. Ein Lkw-Fahrer nahm mich mit auf die Insel Shikoku. Wir werden von Yokohama übergesetzt haben. Der fahrer bot mir Nachtquartier. Spät abends gingen wir in ein japanisches Badehaus. Das wasser in den Entspannungsbecken war so heiß, dass ich mich kaum hineingleiten lassen konnte. Am nächsten Morgen wurde ich gegen fünf Uhr geweckt. Es war Sonntag und ich konnte mir nicht vorstellen, was man um diese Zeit tun könnte. Wir fuhren in eine Bowlinghalle. Sie hatte vierzig Bahnen und jede war belegt. Gegen neun Uhr morgens trampte ich weiter. Ich glaube, nach Matsuyma.

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